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Es ist ein buntes Leben, das sich einem da zwischen den stillen Seiten der Bittbücher in Kirchen entfaltet. Leid und Dankbarkeit, Frohsinn und Anklage, alles eng vereint und vorgetragen vor dem einen, dem, den wir Gott nennen, Herr oder Ewiges, manchmal auch vorgetragen vor Jesus oder Maria, den Engeln oder Schutzheiligen.
Manche Menschen wollen Gott einfach nur mal ihren Dank aussprechen, widmen ihm stille, nachdenkliche, poetische Zeilen. Manche erflehen seine Hilfe, geben sich ihm in aller Demut hin, wollen sich beschützt wissen, sich lenken lassen und seine Zeichen verstehen lernen. Andere sehen in Gott eine Art Zauberer, der ihnen jeden Wunsch erfüllen soll. Und dann gibt es noch die sehr Verzweifelten. Menschen mit Angst und Selbstmordgedanken oder solche, die nicht länger mit ihrem Zweifel an Gott hinterm Berg halten wollen, ja, die Gott mal so richtig die Meinung sagen, sich verraten fühlen. Manchmal glaubt man bei alledem, es handelt sich um ein Amt zur Einreichung von Wünschen und Beschwerden aller Art.
Und dann ist Bittbuch noch längst nicht gleich Bittbuch. Manche Bücher sind in geselligen, beliebten Kirchen, voll geschrieben, Ort von Freude. Und in anderen findt sich kaum ein Wort notiert, und wenn, wird dort nur geklagt.
Doch gleichwie: All diese Menschen treten in einer ganz unterschiedlichen Art mit Gott in Beziehung und so sind diese Bitten am Ende vor allem eine Auseinandersetzung mit uns selbst, mit unserem Selbstverständnis. Gott als Selbstbild, Spiegel unserer Gedanken und unserer Sehnsucht, Sehnsucht nach Beziehung, Verbindlichkeit, Personalität. Ein Spiegel auch unserer Gesellschaft, so wie sie ist, mal sinnreich und versonnen, mal egoistisch und verworren. Und vor allem: stets auf der Suche.
Habt ihr euch auch schon mal etwas gewünscht? Und euch einen Ort gesucht, an dem eine solche Bitte gut aufgehoben ist? Die Bittbücher sind eine Möglichkeit, welche die Menschen nutzen. Sie sind magisch oder die Menschen halten sie für magisch, - je nach Auffassung-, und man kann sagen, sie spiegeln Mensch und Mentalität eines Landes wieder. Manchmal sind die Dinge, die darin stehen, sehr traurig, manchmal aber auch einfach nur sehr lustig bis absurd. Und ich habe sie einfach mal über einen sehr langen Zeitraum gesammelt. Hier gibt es ein paar Eindrücke davon.
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